Architektonische Besonderheit in Neumühle 

    

Das Objekt – Franz-Feustel-Höhe 3 und 3a - wurde im Jahr 1929 im „Bauhaus-Stil“ vom „Spar- und Bauverein Greiz“ errichtet. Architekt war Paul Schraps aus Gera.  

Es ist als Doppelhaus mit jeweils zwei identischen Wohneinheiten im Erdgeschoss und Obergeschoss konzipiert. Neben der „guten Stube“ verfügte jede Wohnung über eine geräumige Küche mit kleiner Speisekammer und eine weitere Kammer. Auch ein WC ist im Grundriss erkennbar. Im Kellergeschoss waren ursprünglich neben einem Kellerraum für jede Wohnung ein gemeinsames Bad sowie die gemeinsame Waschküche untergebracht.

1995 erfolgte – gefördert vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege - eine Sanierung des Objektes, bei der die Fenster nach Vorgaben des Denkmalschutzes erneuert wurden. Dabei wurde besonders auf die Bauart der Fenster geachtet, die bündig zur Fassade gestaltet und neungeteilt sind. Außerdem wurde im gleichen Jahr die Fassade in der typischen ursprünglichen Farbe (Rosaton) wieder hergestellt. Eine Außenwanddämmung war nicht möglich, so behalf man sich mit einer Hohlwanddämmung, bei der Perlite in das zweischalige Mauerwerk eingeblasen wurden. Die Wohnungen wurden dem aktuellen Standard angepasst.

2005 wurden die Außenanlagen der „Sperlingsburg“ neugestaltet, wobei Parkplätze und der obere Teil der Zuwegung und die Fahrstraße direkt am Haus erneuert wurden. Zudem wurde eine vollbiologische Kleinkläranlage in 2005 verbaut.

Franz Feustel wurde am 6. Februar 1860 in Greiz geboren. Als Mitglied der USPD bzw. SPD wirkte er aktiv in der Kommunalpolitik mit. So war er u.a. zeitweise Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Greizer Gemeinderat und Parlamentspräsident im Greizer Landtag.

1914 gründete Franz Feustel den Spar- und Bauverein für Greiz und Umgebung E.G.m.b.H bei dem er bis 1932 im Vorstand tätig war. Neben der Franz-Feustel-Höhe in Neumühle ist auch in Greiz eine Straße nach ihm benannt. Der Spar- und Bauverein errichtete zahlreiche weitere Objekte in Greiz, wobei die Arbeit des Architekten Schraps prägend für einen Großteil dieses Wohnungsbestandes war. Nachfolger des Spar –und Bauvereins ist die gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Greiz, die mit Auskünften, Dokumenten und Bildern zur Gestaltung dieser Information beitrug. Dafür unser herzlicher Dank!

   
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